Pionier auf der Seidenstrasse | | | Im November 2010 sind die ersten beiden Test-Container der Hupac auf dem Schienenweg in Shanghai eingetroffen. Ganze zwei Jahre Vorbereitung waren erforderlich, um die rund 10.000 Kilometer lange Strecke von Ludwigshafen über Slawkow, Moskau, Novosibirsk und durch die Mongolei bis nach China zu erschliessen. Verschiedene Spurweiten, Stromsysteme, Sprachen, Alphabete und Bestimmungen mussten im wahrsten Sinne des Wortes miteinander kombiniert werden. Auf Kombination basiert auch das Geschäftsmodell, mit dem Hupac diese Herausforderung meisterte: Während Hupac für den europäischen Teil zuständig ist, betreut der Kombi-Operateur Russkaya Troyka den russischen Teil und der Bahnspediteur Eurasia Good Transport den chinesischen Abschnitt. Warum sucht die Transportbranche den Landweg in den Fernen Osten, und warum investiert Hupac in diesen Sektor? Die Industrie ist an einer kontinentalen Alternative interessiert, um die Verkehrsströme zu diversifizieren und eine höhere Stabilität zu erreichen. Zudem siedeln sich immer mehr Industrien im Hinterland von China an und liegen somit wesentlich näher an Europa. Ausserdem verladen die Schiffe vorwiegend leichte Güter, während die Bahn interessante Konditionen für schwerere Güter bieten könnte. Und schliesslich sind einige Güter nicht für den Seetransport zugelassen, wohl aber für den Schienentransport. Es deutet also einiges darauf hin, dass der Landweg zwischen Europa und Fernost mittelfristig zu einem interessanten Wachstumsmarkt für den kombinierten Verkehr werden kann. Rund 8 Millionen TEU werden heute zwischen Europa und China verschifft, mit Wachstumsraten von 10 bis 15% pro Jahr. Wenn auch nur ein Bruchteil davon auf die Schiene verlagert würde, hätte die Branche ein gewaltiges Volumen zu bewältigen. In den kommenden Jahren wird Hupac diese Entwicklungen aufmerksam verfolgen und mit Mass in den Zukunftsmarkt Eurasien investieren. Im vergangenen Jahr wurden bereits 3.000 Ladeeinheiten zwischen Westeuropa und verschiedenen russischen Destinationen zusammen mit dem Partner Russkaya Troyka abgewickelt. Auch der im Juni 2010 gestartete Testverkehr mit 200 Containern zwischen Ludwigshafen über Vladivostok nach Busan in Südkorea verlief erfolgreich und bildete den Auftakt für weitere Aktivitäten in Fernost. |