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Hupac weiht Umschlagterminal in Antwerpen ein

Investitionen trotz Wirtschaftskrise

Chiasso, 26.1.2010 – Der Schweizer Kombi-Operateur Hupac eröffnet einen neuen Umschlagterminal im Hafengebiet von Antwerpen. Die Anlage verfügt über Kapazitäten für 12 Zugpaare täglich und ermöglicht die weitere Verlagerung des Güterverkehrs von der Strasse auf die Schiene. Der Bau wurde trotz Wirtschaftskrise termingerecht fertiggestellt.

Hochleistung
Der HTA Hupac Terminal Antwerp befindet sich in unmittelbarer Nähe des zuvor von Hupac genutzten Areals im Hafengebiet von Antwerpen. Die Anlage besteht aus einem Check-in-Bereich und einem Umschlagmodul mit fünf Umschlaggleisen und mehreren Fahr- und Abstellspuren. Pro Tag können bis zu zwölf Zugpaare von 620 Meter Länge abgewickelt werden, was einer Verladekapazität von 600 Strassensendungen pro Tag entspricht. In der Startphase bedient der HTA fünf Zugpaare pro Tag mit Destination Basel/Aarau und Busto Arsizio. Eigner der Anlage ist die belgische Hupac Intermodal BVBA. Die Investitionskosten betrugen 22 Millionen Euro. Der Schweizer Bund unterstützte das Projekt durch eine Teilfinanzierung.

Grüne Logistik
Der Terminal sei eine wichtige Voraussetzung für die weitere Entwicklung des kombinierten Verkehrs, unterstrich Hans-Jörg Bertschi, Verwaltungsratspräsident der Hupac, anlässlich der Einweihungsfeier am 26. Januar in Antwerpen, an der auch Flanderns Verkehrsministerin Hilde Crevits teilnahm. „Grüne Logistik ist trotz Wirtschaftskrise aktuell“, so Bertschi. „Unternehmen, die auf den umweltfreundlichen kombinierten Verkehr umsteigen wollen, können im Raum Antwerpen auf ausreichende Kapazität und bewährte Qualität zählen.“

Vision 2020
Der neue Terminal ist ein zentraler Knoten im europaweiten Netzwerk der Hupac. Er dient dem Maritimverkehr ebenso wie dem Kontinentalverkehr der im Hafengebiet ansässigen Industrien. Alle Bahnunternehmen haben Zugang zur Anlage, wodurch ein wichtiger Beitrag zur Marktöffnung geleistet wird. Wettbewerb bringe Dynamik in die Bahnwelt und ermögliche attraktive Angebote, welche die Transportbranche von der Stärke des kombinierten Verkehrs überzeugten, so Bertschi.
„We have a dream: Im Jahr 2020 haben lange Distanzen in Europa dank offener Bahnmärkte auf die Schiene gefunden. Der HTA Hupac Terminal Antwerp ist eine strategische Ressource für die Umsetzung unserer ‚Vision 2020’.“

Verkehrsentwicklung 2009
Im Krisenjahr 2009 verzeichnete Hupac erstmals in ihrer über vierzigjährigen Geschichte einen zweistelligen Verkehrsrückgang. Das Volumen der transportierten Strassensendungen sank um 13,5% auf 607.284 Strassensendungen. Nach dem Verkehrsrückgang von rund 25% im ersten Quartal stabilisierte sich die Entwicklung im Jahresverlauf. In den letzten Monaten konnte sogar wieder ein kleines Plus erreicht werden. „Gesamthaft sind wir auf das Volumen von 2006 zurückgefallen“, hebt Bertschi hervor. Dennoch könne Hupac mit dem erzielten Ergebnis zufrieden sein. „Im Vergleich zu anderen Transportsparten sind wir glimpflich davon gekommen.“

Krise und Chancen
Hupac stellte sich rasch auf die neue Marktsituation ein. Die Frequenz der Züge wurde der gesunkenen Nachfrage angepasst, ohne jedoch die Leistungsfähigkeit des Verkehrsnetzes zu beeinträchtigen. Weitere Krisenmassnahmen waren die flexible Ressourcenplanung gemeinsam mit den Bahnen, die Zurückstellung nicht prioritärer Investitionen, Kurzarbeit auf den Terminals und die Auflegung eines Konjunkturprogramms mit den Bahnen und dem Bundesamt für Verkehr. „Hupac steht auf soliden Füssen“, unterstrich Verwaltungsratspräsident Hans-Jörg Bertschi anlässlich der Terminaleinweihung in Antwerpen. „Wir blicken nach vorne und investieren in die Zukunft des kombinierten Verkehrs.“ Über 60 Millionen Franken flossen im vergangenen Jahr in neues Rollmaterial und in Terminalinfrasturen. Auch für 2010 sind Investitionen in Höhe von rund 30 Millionen Franken vorgesehen.

Neue Verbindungen
Trotz Krise baut Hupac ihr Verkehrsnetz weiter aus. Im April 2009 wurden verschiedene neue Verbindungen zwischen Antwerpen und Spanien/Portugal in das Angebot aufgenommen. Der Polen-Verkehr wurde Ende Juli mit einer neuen Verbindung zwischen Schwarzheide (Dresden) und Katy Wroclawskie (Wroclaw) ausgebaut. Neu im Shuttle Net ist auch Rumänien: Im August startete eine Verbindung mit vier wöchentlichen Abfahrten zwischen Budapest und Curtici bei Arad, welche in Kürze bis ins Wirtschaftsgebiet Ploiesti verlängert wird. Neue Produkte werden in den kommenden Monaten auch auf der Nord-Süd-Achse eingeführt, wie beispielsweise die Verbindung Köln <=> Novara via Lötschberg für 4-Meter-Transporte und die Verbindungen Antwerpen <=> Verona sowie Rotterdam <=> Verona. Ein Novum für Hupac ist auch die für April 2010 geplante Verbindung Busto <=> Barcelona.

Ausblick
Für 2010 erwartet Hupac nur eine bescheidene Verbesserung der Wirtschaftslage. Das Verkehrsvolumen wird weiterhin unter dem Vorkrisenniveau bleiben. „Wir nutzen die Flaute, um das Boot für zukünftige Herausforderungen tüchtig zu machen“, unterstrich Kunz. „Wir überarbeiten unsere Prozesse und verbessern die Effizienz unserer Dienstleistungen.“ Neue Konzepte sind auch für die Bewirtschaffung der Wagenflotte geplant.

 

Verkehrsentwicklung
Anzahl Strassensendungen

2009

2008
Veränderung
2008-2009

Shuttle Net (UKV) Transalpin via CH
385.864
457.159
-15,6%
  Transalpin via A
21.082
13.843
52,3%
  Gesamt transalpin
406.946
471.002
-13,6%
  Nicht-transalpin
190.340
214.778
-11,4%
  Shuttle Net gesamt
597.286
685.780
-12,9%

Rollende Autobahn
9.998
16.528
-39,5%

Gesamtverkehr
607.284
702.308
-13,5%
26.01.2010Zurück