Frankfurt/Chiasso, 21.11.2025 – Mit einer gemeinsamen Initiative unter dem Titel „Rettet den Kombinierten Verkehr“ schlagen führende Unternehmen und Verbände Alarm: Die aktuelle Entwicklung im Schienengüterverkehr gefährdet das Rückgrat einer klimafreundlichen und leistungsfähigen Logistik – mit weitreichenden Folgen für Wirtschaft, Verkehr und Umwelt.
Ausgelöst wurde die Initiative durch einen Offenen Brief an Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder und DB-Vorstandsvorsitzende Evelyn Palla. Das breite Echo zeigt: Die Branche braucht eine starke, sichtbare Stimme.
Warum die Initiative notwendig ist
Der Kombinierte Verkehr – die Verknüpfung von Schiene und Straße – hält Europas Lieferketten am Laufen. Allein in Deutschland ersetzt er jährlich rund 6 Millionen Lkw-Fahrten. Doch das System steht massiv unter Druck:
- sinkende Pünktlichkeit und Zugausfälle
- steigende Kosten
- monatelange Vollsperrungen im Zuge der Generalsanierung des Bahnnetzes in Deutschland
- fehlende marktfähige Umleitungsstrecken.
Die Folge: Transporte wandern zurück auf die Straße – oft dauerhaft. Das bedeutet mehr Staus, mehr CO₂, gefährdeten Produktionsketten und eine Schwächung des Wirtschaftsstandorts. Bereits eine Rückverlagerung auf die Strasse von 30 % würde über 1 Million zusätzliche Lkw-Fahrten und 1,3 Millionen Tonnen CO₂ verursachen.
Neue Website mit Fakten, Einordnungen und Hintergründen
Die Website www.rettet-den-kombinierten-verkehr.de bietet umfassende Informationen zu Bedeutung und Gefährdungslage des Kombinierten Verkehrs. Dokumentiert wird insbesondere der Kollateralschaden der laufenden und geplanten Korridorsanierungen in Deutschland für Industrie, Speditionen und Umwelt.
Unsere Forderungen: Damit der Kollaps verhindert wird
Die Initiative „Rettet den Kombinierten Verkehr“ gibt der Branche eine gemeinsame Stimme. Wir zeigen auf, welche Folgen die aktuelle Entwicklung hat – und was Politik und Infrastrukturbetreiber jetzt tun müssen.
Wir fordern:
- stabile und planbare Rahmenbedingungen
- verlässliche Transportkapazitäten während der Bauphasen
- funktionierende, marktfähige Umleiterstrecken
- faire und wettbewerbsfähige Trassenpreise
- eine Infrastrukturentwicklung, die Logistik und Industrie nicht ausbremst
Die Branche steht bereit für den konstruktiven Dialog – gemeinsam, offen und lösungsorientiert
Alle können mitmachen – Petition gestartet
Um die Diskussion in Politik und Öffentlichkeit zu stärken, hat die Initiative eine Petition gestartet. Jede Unterstützung zählt: www.openpetition.de/!kvretten.
Warum Ihre Stimme wichtig ist:
- weil das Bahnnetz vielerorts nicht mehr verlässlich funktioniert
- weil Streckensperrungen und Zugausfälle Unternehmen zur Rückverlagerung zwingen
- weil steigende Trassenpreise klimafreundliche Transporte unwirtschaftlich machen
- weil ein massiver Rückschritt für Klima, Verkehr und Wettbewerbsfähigkeit droht
- weil die Perspektive der Nutzer*innen des Güterverkehrs endlich gehört werden muss.
Die Initiative ist eine offene Plattform – Unternehmen, Organisationen und Bürgerinnen und Bürger können sich beteiligen.
Rückverlagerung stoppen – konkrete kurz- und mittelfristige Forderungen
- Nullrunde bei den Trassennutzungsgebühren
Ein notwendiges Sofortsignal – analog zum Personenfernverkehr.
- Kapazitätsgarantie von mindestens 90 % der heutigen Transportleistung
Bei allen Korridorsanierungen und längeren Baustellen.
- Ertüchtigung geeigneter Umleiterstrecken
Mit gleichen Parametern für Zuglänge, Zuggewicht und Zugprofil wie auf den Hauptachsen.
- Trassenvergabe bei Engpässen nach Marktanforderung
Berücksichtigung von Profil, Zuglast und Vertaktung, um möglichst viele Transporte auf der Schiene zu halten.
- Betriebserschwerniszulage für minderwertige Trassen während der Bauphasen
Finanzielle Kompensation, damit Verbindungen nicht eingestellt werden müssen.
- Aussetzung der Entgelte bei Stornierung von Trassen
Bis zur Wiederherstellung einer akzeptablen Netzqualität.
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Über die Initiative
„Rettet den Kombinierten Verkehr“ wird von den Kombioperateuren Kombiverkehr und Hupac koordiniert – im Interesse der gesamten Logistikbranche. Ziel ist es, den Kombinierten Verkehr als unverzichtbare Säule der Versorgung und der Klimapolitik zu sichern und zu stärken. |